Teil 3 – Route Napoléon, Schweizer Pässe und Rückreise

Geführte Motorradtouren VIP Tourenfahrer

Teil 3 – Route Napoléon, Schweizer Pässe und Rückreise

Nun ist es Zeit uns von der Cote d’Azur wieder Richtung Norden zu verabschieden. Dabei starten wir auf den Strecken der berühmten Rallye Monte Carlo wieder in die französischen Seealpen. Wunderschön zu fahrende Pässe auf sehr wenig befahrenden Straßen machten diesen Abschnitt zu einem absoluten Genießer Stück. Die Strecke führte uns über den Col de Nice, dem Col de Turini nach Sospel und Isola bis nach St. Etienne de Tinée. Es waren sehr beeindruckende Bergstraßen, Tunnel und Aussichten dabei, so dass uns das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wer sich für die Rally Monte Carlo interessiert dem ist das Restaurant auf dem Col de Turini zu empfehlen. Unendlich viele Bilder zu der Rally sowie zeitgeschichtliche Utensilien schmücken das Restaurant. Auch ist hier ein beliebter Treffpunkt für Motorradfahrer und Rally Enthusiasten. Am Ende unserer Tagesetappe übernachten wir auf einem netten Campingplatz am Fuße des Col de la Bonette.

Am nächsten Tag ist es dann soweit. Einer der höchsten befahrbaren (geteerten) Pässe Europas liegt vor uns. Wir sind voller Vorfreude, denn das Wetter spielt mit – es ist blauer Himmel und Sonnenschein. Wir schlängeln uns auf der sehr wenig befahrenen Straße den Pass hinauf und zusehends verlassen wir die Baumgrenze. Karge Felsen und nur noch wenig Vegetation bestimmen das Bild jenseits der 2.000m Höhenmarke . Es geht immer weiter nach oben und am obersten Punkt auf gut 2800m machen wir Rast. Die letzten ca. 80 Höhenmeter kannst Du noch zu Fuß gehen, um den absolut höchsten Punkt des Berges zu erreichen. Das lohnt sich, denn man bekommt zur Belohnung einen spektakuläreren 360° Rundumblick auf die Alpenlandschaft, die in dieser Art ihresgleichen sucht.

Nicht das das schon genug wäre für einen Tag, folgten noch der Col de Vars und der Col d´Izoard. Ein Eldorado für Motorradfahrer also, für Tourenbegeisterte und Kurvenjäger gleichermaßen. Wir kreuzen kurz Italien, um dann auf der französischen Seiten einen Campingplatz zu beziehen. Da es schon spät war, hatten wir keine Lust selbst zu kochen und kehrten in ein lokales Restaurant ein. Ein typisch französischen Menü in drei Gängen mit Käseplatte zum Abschluss waren einfach ein Traum. Zufrieden krochen wir am Abend in unsere Schlafsäcke.

Am nächsten Tag folgten wir der Route Napoleon weiter Richtung Norden. Wir machten einen Abstecher zum Mont Cenis und dem dort auf 2.000m hoch gelegenem, extrem sehenswerten Stausee. Kaum haben wir auch dieses Highlight hinter uns gelassen, wartet auch schon der nächste Pass auf uns: Der knapp 2.800m hoch gelegene Col de Iseran und damit der zweithöchste Pass, den wir auf unsere Tour mit dem Motorrad erklimmen werden. Hier liegt selbst auch im August noch Schnee an der ein oder anderen Ecke. Nach einer atemberaubenden Talabfahrt geht es weiter in Val-d-Isere, einen wohl bekannten Skigebiet in den französischen Alpen. Gegen späten Nachmittag erreichen wir dann das Aosta Tal. Da es bereits etwas zu regnen angefangen hat, entschieden wir uns kurzfristig für eine feste Unterkunft statt dem Zelt. Wunderschön auf 1800 m am Rande des Aosta Tals gelegen wurden wir im Hotel Restoro Vagneur fündig. Traumhafte Aussichten auf die umliegenden Berge bis hin zum Mont Blanc, im Vordergrund das kleine Dorf mit einen herrlichen Steinhäusern… Wunderschön.

Nach einen typische italienischen Frühstück durchquerten wir das Aosta Tal bei wunderschönem Sonnenschein – was will man mehr? Vor uns lag nun der große St. Bernard, welcher auch gleichzeitig im Grenzgebiet zur Schweiz liegt. Anschließend folgten wir dem Rhone Tal weiter Richtung Zentralschweiz. Wir fanden einen abgelegenen Zeltplatz und schlugen unser Lager auf. Wie immer gibt es neugierige und fragende Blicke, wie man auf dem Motorrad neben der ganzen Ausrüstung auch einen Tisch und zwei Stühle unterbekommt… Und so kommt man immer wieder mit Zeltplatzbetreibern, anderen Motorradfahren oder Campern ins Gespräch. Herrlich.

Bevor wir aber die Alpenregion Richtung Deutschland verlassen nehmen wir noch das Pässe Duo Grimsel- und Sustenpass unter die Räder. Das Grimselhospitz, der Grimselstausee und der in meist sanften kurven sehr schön zu fahrende Sustenpass sind absolute Besonderheiten für Motorradfahrer. Am Abend haben wir uns am Vierwaldstättersee einen Campingplatz gesucht.

Auch wenn wir auf dieser Motorradtour und den vorangegangen Motorradtouren bisher schon unendlich viele Pässe gesehen haben, so hat doch jeder Pass, jede Region, jeder Abschnitt seine Eigenheiten und Besonderheiten. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, weshalb man noch lange nach einer solch tollen Tour die Erlebnisse verarbeitet…

Jetzt bleiben uns noch die Tage. Also geht es weiter Richtung Heimat. Vorbei an Winterthur überqueren wir die Grenze bei Schaffhausen Richtung Deutschland. Der Rheinfall wurde als Sehenswürdigkeit noch schnell eingebaut. Am Fuße des Schwarzwaldes fanden wir einen gut bewerteten Campingplatz, wo wir erst einmal zwei Bier als Empfangsgeschenk bekamen – warum eigentlich nicht immer so? 🙂 Es sollte die letzte Nacht im Zelt sein. Über Nacht kam Regen auf, der auch bis zur Abfahrt nicht nachlassen wollte.

Somit haben wir die ganze Zeltausrüstung am nächsten Morgen nass einpacken müssen, was aber grundsätzlich kein Problem ist. Wir genossen das auf dem Platz angebotene Frühstück  im Trockenen und machten uns auf unsere vorletzte Etappe. Am Rande des Schwarzwaldes vorbei ging es zügig weiter. Da unser Fokus die Seealpen waren, fuhren wir keine größeren Sehenswürdigkeiten mehr an. Die letzte Übernachtung war eine an der Strecke liegende Pension, da wir diesmal keine Lust zum Zelt aufbauen hatten. Auch das gönnen wir uns bei Bedarf.

Tja – und schon sind wir wieder im wunderschönen Thüringen zurück, 3.700km liegen hinter uns, unzählige Pässe, unendlich viele Kurven, Sehenswürdigkeiten, kulinarische Highlights, Unterhaltungen mit vielen tollen Menschen, Temperaturen zwischen 5 und 40°C und ohne jegliche Pannen oder Zwischenfälle. Wir haben noch viele Tage das Erlebte verarbeiten müssen, viele Bilder angeschaut, ein wunderschönes Video geschnitten. Und am Ende waren wir uns 100% klar und einig – die nächste große Tour wird es schon in 2021 geben. Wohin? Pyrenäen, Schottland, Toskana und Mittel Italien oder Kroatien? Alles ist möglich, noch nichts ist entschieden – hier wirst Du es erfahren.

Bleib gesund und denk daran:

„Motorradfahren hebt Grenzen auf. Mensch und Maschine, Natur und Technik, alles wird eins.“
Hubert Hirsch