
Reisebericht Route de Grand Alpes – Teil 1: Tour Vorbereitung und Schweiz
Vorab: Die Tour Highlights kannst Du Dir in unserem Video auf YouTube anschauen: LINK.
Eigentlich war die Route Napoleon gar nicht für 2020 geplant. Der eigentliche Traum war es, mit dem Motorrad mindestens vier Monate lang durch Europa zu reisen, viele Länder zu besuchen, viele Menschen kennenzulernen und jede Menge kulinarische Highlights zu erfahren. Der Start wäre im April 2020 gewesen, doch das Coronavirus kam uns da leider in die Quere. Wir hatten für die große Europa-Tour bereits ein Jahr im Voraus begonnen alles vorzubereiten d.h. unsere Straßen-Motorräder zu verkaufen, Adventure Bikes zu kaufen und diese entsprechend auszurüsten. D.h. Umfallschutz, Kettenöler, extra Stromversorgung, Griffheizung, Navigationshalter und sogar ein neues Fahrwerk wurden realisiert. Natürlich ist das nicht alles gewesen: die komplette Ausrüstung wie Tourenkombi, Koffer und Kommunikationssystem wurde gekauft und auch getestet, die Abstimmung mit dem Arbeitgeber über ein Sabbatical vereinbart, die eigentliche Route geplant und Unmengen an Sehenswürdigkeiten, welche wir unbedingt sehen wollten, recherchiert.
Da die Reise mit Zelt und völlig unabhängig von Pension oder Hotel geplant war, gab es jede Menge Ausrüstung zu testen. Dazu zählen Schlafsäcke, Isomatten, Kochgeschirr, ultraleichter Kocher, die Motorradkombis, Helme, entsprechende wetterfeste Kleidung, kompakte und leichte Kleidung für Nicht-Motorrad-Tage und wie man das Ganze geschickt und platzsparend auf dem Adventure Bike verstaut…
Wie auch immer – auch in 2021 wird dies aufgrund der Lage nichts, aber wir schauen optimistisch nach 2022 😉
Aufgrund der Planung und der wunderschönen Vorstellung einen völlig freien Motorradtour ohne Zeitdruck hatten wir Abenteuerluft geschnuppert und wollten auf jeden Fall eine große Tour in 2020 machen.
Am Ende des Covid Reiseplanungschaos sind wir im August gestartet. Dabei handelt es sich um die Hauptsaison in den meisten Ländern, was man versuchen sollte generell zu vermeiden dennoch besser als gar nicht zu verreisen. Es ist eher die Nachsaison zu empfehlen, speziell auch wenn Du bis an die Cote d’Azur und an ihr entlang fahren möchtest. Das Wetter im August ist extrem heiß und die Straßen extrem voll. Aber jetzt zu der eigentlichen Tour.
Endlich ist es soweit: wir starten unsere Motorradtour von Thüringen durch die französischen Seealpen bis an die Cote d’Azur. Unsere Motorräder sind eine Honda Africa Twin und eine KTM 790 Adventure. Der Plan war es größtenteils auf Campingplätzen mit dem Zelt zu übernachten und nur wenn das Wetter nicht mitspielt auch mal eine Pension zu beziehen. Vollgepackt mit Koffern, Packrollen und allem was wir für eine traumhaften Motorradtour in den französischen Seealpen benötigen, hatten wir dabei. Ich kann hier schon mal vorwegnehmen, dass sich die Honda und die KTM nebst Gepäck sehr gut für enge kurvenreiche Strecken in den Alpen eignen. Vom Handling waren wir beide schon vor der Tour sehr überzeugt. Der erste Abschnitt in Richtung Schweiz überbrückten wir in zwei Tagen, um die Anfahrtszeit bis in die Alpen möglichst gering zu halten. Der erste Anlaufpunkt in der Schweiz war Basel, dann ging es auch schon weiter Richtung Bern. Zusehends wuchsen die Hügel zu Bergen heran und gerade Straßen wandelten sich in herrlich kurvige Serpentinen. Das erste Highlight für uns ist Montreux am Genfer See. Vom Norden kommend entfaltete sich ein spektakulärer Blick auf den See. Auf der weiteren Reise machten wir einen Stopp in einer landestypischen Gaststätte. Da wir auch immer auf der Suche nach kulinarisch Besonderheiten und landestypischen Spezialitäten sind, ließen wir es uns nicht nehmen in der Schweiz original Schweizer Rösti zu genießen.
Am späten Nachmittag stellten wir fest, dass an diesem Tag der Schweizer Nationalfeiertag ist. Also war der Plan noch bis nach Frankreich zu fahren, um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Aber ein schweres Gewitter hielt uns letztendlich davon ab. Wir mussten umkehren und suchten uns einen netten Campingplatz in der Schweiz. Dort kehrten wir mangels frischer Vorräte in das angeschlossene Restaurant ein. An diesem Tag gab es zur Feierlichkeit Schweizer Nationalgerichte und das im Umfeld der eingeschworenen Camping Gemeinde. Ein tolles Erlebnis für uns.